

Dieses Jahr waren wir zum Ramadan wieder im Senegal und hatten einige gute Ideen mit. Wir haben uns dieses Mal ein kleines Dorf im Flussdelta vom Saloum, südwestlich von Foundiounge ausgesucht. Im Dorf leben 435 Einwohner im 44 Familien, kein fließend Wasser, keine Stromanbindung. Wie wir gehört hatten, ist das Dorf sehr arm, viele arme Familien leben dort. Weit weg von Infrastruktur, mitten im Nichts.
Wir hatten 10 Sack Reis (je 25kg), 10 Behälter Öl (je 5 Liter) und 10 Pack Zucker (1kg) eingekauft und uns mit dem Bürgermeister von Mbelane verabredet. Wir packten alles ins Auto und sind losgefahren.
Eigentlich gar nicht so weit von Foundigounge entfernt, vielleicht 20km, aber durch das Flussdelta muss man ganz außen herum. Nach ca. 20 Minuten geht es in Dijlor einfach rechts in einen kleinen Sandweg hinein und dann die restlichen 25 Minuten durch reines Nichts. Links nichts, rechts nichts, nur Sand und selten ein Cashew-Baum oder Mango-Baum, mal 3-4 Kühe oder Schafe. Wir passieren ein erstes Dorf mit gefühlt 5 Häusern, dann irgendwann noch eines und noch eines… nach gefühlt 3 Tagen Fahrt durch unbefestigten Sandboden und 35 Grad im Schatten (ohne Schatten) sind wir dann in Mbelane angekommen. Ein kleines Dorf mit viel Sand und einigen Häusern, wenn man die so nennen darf.
Nichts, keiner da, alles wie ausgestorben. Wir sind zurück zum Auto, der Kofferraum war ja noch voll und sind dem Bürgermeister die paar Meter hinterhergefahren. Wir stoppten vor einem etwas größerem Grundstück und stiegen aus. Auf dem Grundstück war praktisch das gesamte Dorf versammelt und saß dort in einem großen Kreis und hatte auf uns gewartet. Ca. 150 Menschen empfingen uns wirklich herzlich und offen, wir freuten uns mindestens genauso wie sie und es waren absolute Gänsehautmomente.
Umarmungen hier, Schulterklopfen dort, Küsschen hier und Händeschütteln da – ohne Scheu und Überlegen lagen wir uns einfach herzlich in den Armen – das Gefühl von Vertrautheit und Freundschaft – wie ein Wiedersehen von guten Freunden. Verrückt!
Gänsehaut pur!





Nach der herzlichen Begrüßung nahmen wir Platz und nun wurde 1,5 Stunden gesprochen. Wir erklärten, dass wir gerne langfristig helfen möchten und nachhaltig – also eher Hilfe zur Selbsthilfe. Wir würden sehr gerne die aktuellen Sorgen und Nöte des Dorfes erfahren und wie wir helfen können.
Nun kam das, was uns bis heute total überrascht – einer nach dem anderen übernahm das Wort und es wurden die Probleme auf den Punkt gebracht – ganz sachlich und wie aus der Pistole geschossen. Neben dem Bürgermeister meldeten sich die Dorfältesten und etliche Frauen und so kamen total überraschend für uns 4 sehr konkrete Projekte aus diesem Gesprächskreis heraus.
Diese Geschichte erzählen wir aber separat, da alle diese Projekte es wert sind, ausführlich erklärt zu werden. Also seid gespannt.
Im Anschluss übergaben wir unsere Geschenke, die nicht nur sehr gut ankamen, sondern auch absolut an der richtigen Stelle ankam. Die Menschen waren sehr, sehr dankbar.


Im Anschluss besuchten wir noch das Krankenhaus und zwei Familien und übergaben die Geschenke persönlich. Auch hiervon erzählen wir in einem separaten Beitrag, um auch das ausführlich berichten zu können.
Fazit: Gänsehaut, Gänsehaut, Gänsehaut. Alles richtig gemacht!